Programmreihen 2020

Die Programmauswahl ist abgeschlossen


Auch im seinem fünften Jahr konnten sich Künstler*innen und Gruppen zusammen mit Spielstätten der freien Szene Berlins in einem Open Call-Verfahren um die Teilnahme am Performing Arts Festival Berlin bewerben. Erstmals waren sie dabei gebeten, ihre Bewerbung einem von sechs vorab definierten Themenfeld zuzuordnen, in dem sie ihre künstlerischen Arbeiten inhaltlich verorten.

Mehr Informationen zu den einzelnen Themenfeldern und zum Bewerbungsverfahren finden sich unter diesem Link.

Aus den eingegangenen Einreichungen hat nun ein sechsköpfiges Gremium zusammen mit dem Leitungsduo Sarah Israel und Tessa Hartig ca. 40 Produktionen ausgewählt. Die aus den Einsendungen ausgewählten Arbeiten gestalten die Themenfelder zu sechs Programmreihen im Festival aus.

Diese Programmreihen versammeln künstlerische Arbeiten ganz unterschiedlicher Genres, die in einem inhaltlichen Bezug zueinander stehen. Sie eröffnen einen Dialog mit dem Publikum und kontrastieren verschiedene ästhetische Handschriften und künstlerische Perspektiven auf den jeweiligen Themenschwerpunkt. Der Gedanke hinter  dieser Gliederung ist, das Programm deutlicher zu strukturieren und für das Publikum übersichtlicher und leichter zugänglich zu machen. Das Festival bietet den Besucher*innen so eine klarere Orientierung.

Die Anzahl der Programmbeiträge in einem an den Open Call angeschlossenes Auswahlverfahren zu begrenzen, ist zurückzuführen auf den Wunsch, ein weiterhin umfassendes, aber dennoch überschaubares Programm anzubieten, das die Vielfalt der freien darstellenden Künste Berlins abbildet und dabei die Klarheit und Orientierungsmöglichkeit innerhalb der Programmstruktur  befördert.


Auswahlgremium 2020


Das diesjährige Gremium bestand aus Akteur*innen, die aufgrund ihrer Kenntnis der freien Szene Berlins und/oder ihrer Expertise für ein bestimmtes Themenfeld angefragt wurden. Je nach Programmreihe und Bewerbungslage stand jeweils eine Person dem Leitungsduo für ein Themenfeld mit sichtender und/oder beratender Funktion zur Seite.

Zum Auswahlgremium für die Festivaledition 2020 gehörten:

  • PD Dr. phil. Stephan Lanz (Gründungsmitglied von metroZones – Center for Urban Affairs und Stadtforscher an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder))
  • Fernanda Parente (Kuratorin, Konzeptentwicklerin, Unternehmerin und Dozentin in den Bereichen Kunst, Kultur & Technologie)
  • Tucké Royale (Autor, Regisseur, Musiker und Schauspieler)
  • Ivana Sajevi (Performerin und Mitbegründerin von LOVE FUCKERS)
  • Lea-Sophie Schiel (Mitglied Performance-Kollektivs Hysterisches Globusgefühl)
  • Matthias Schmelzer (Mitarbeit Konzeptwerk Neue Ökonomie und wissenschaftliche Mitarbeit am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena)

Das Festival-Team bedankt sich bei allen Gremiumsmitgliedern für die konstruktive und anregende Zusammenarbeit sowie den intensiven Austausch über alle eingegangenen Bewerbungen.


Anforderungsprofil und Auswahlkriterien


Mit Blick auf die Genese und junge Geschichte des Performing Arts Festival Berlin ist es wichtig zu wissen, dass eine Sichtung der Bewerbungen nicht nur nach ästhetischen oder inhaltlichen Kriterien erfolgt ist. Vielmehr wurde auch angestrebt, in der Programmgestaltung die Diversität der Orte, Ästhetiken und Profile, also die Vielfalt der Berliner freien Szene repräsentativ abzubilden.

Ausgegangen wurde bei allen Bewerbungen von dem eingesandten Material, d.h. den eingereichten (Video-)Links zur Arbeit, der Begründung, warum die Arbeit in die jeweilige Programmreihe platziert werden sollte, sowie weiteren Sichtungsmaterialien, welche von den Künstler*innen oder Spielstätten zum/zur Künstler*in und der Produktion beigefügt wurden. Dabei wurde besonders auf die inhaltliche Qualität des Materials geachtet, um Aufschluss über die jeweilige Arbeit und die künstlerische Handschrift der Künstler*innen geben zu können. Zudem wurde im gleichen Zuge die Frage gestellt, inwiefern sich die Arbeit inhaltlich im gewählten Themenfeld integrieren lässt und selbiges bereichert. Diesbezüglich wurde auf eine schlüssige Argumentation bzgl. die Einordnung der Produktion in das Themenfeld geachtet, als Möglichkeit für das Gremium, das Selbstverständnis der Arbeit erfassen zu können.

Darüber hinaus wurde Wert darauf gelegt, mit welchem künstlerischem Ansatz und Blick auf (politische) Diskurse Themen behandelt wurden und wie innovativ der Zugriff darauf erfolgte. Dabei wurde im Besonderen die jeweilige künstlerische Handschrift berücksichtigt bzw. nach der Erkennbarkeit einer ästhetischen Setzung gesucht. Für jedes Themenfeld galt, auf eine Diversität von Themenaspekten zu achten und verschiedene Genres abzudecken, um ein spannendes Prisma der Ästhetiken und Perspektiven entstehen lassen zu können.


Programmreihen- und beiträge 2020

Die sechs Programmreihen wurden mit unterschiedlichem Interesse frequentiert. Bei geringer Bewerberungslage wurde entschieden, die Programmreihe als Anlass zu nehmen, Fragestellungen der Themenreihe oder bestimmter künstlerischer Beiträge im Festival nochmals anders zu thematisieren (Gesprächsrunde, Impulsvortrag o.ä.).

 

Auswahl der künstlerischen Arbeiten für das Performing Arts Festival Berlin 2020


Das Team des Performing Arts Festival Berlin arbeitet ausgehend von dieser Auswahl des begleitenden Gremiums an der Programmgestaltung. Das endgültige Programm erscheint im April 2020.


„ITʼS THE END OF THE WORLD AS WE KNOW IT“ – Bedrohte Welt

Yoriko Maeno (Theater im Delphi), Tanja Krone (Sophiensæle), Daniela Marcozzi / Marcozzi Contemporary Theater (Theatre Expedition Metropolis), internil (Theaterdiscounter), copy & waste (Theaterdiscounter), animi motus (Pfefferberg Theater), Kanaltheater (Stammtisch), Laura Rolim de Carvalho (Site Specific: Campus Rütli  / Öffentlicher Raum), gamut inc (Theater im Delphi)


„VIOLENTLY HAPPY“ – Einsames Wir

Viola Köster & Ren Saibara (Vierte Welt), Holy Conflict / Jahman Davine (Acker Stadt Palast), Anna Nowicka (DOCK11), Schauplatz International (Ballhaus Ost), ONCE WE WERE ISLANDS (Ballhaus Ost)


„WE BUILT THIS CITY ON ROCK ʼNʼ ROLL“ – Stadtfluch(t)

ANONYME ANWOHNENDE (Site Specific: Park am Gleisdreieck), Christiane Rösinger / HAU (HAU Hebbel am Ufer), Hannsjana (Sophiensæle), mikala hyldig dal (Site Specific: Kreuzberg Pavillon), bücking&kröger (SOX), Maria Turik & Spree:publik (Dreiländereck / Öffentlicher Raum)


„(FORGET ABOUT THE) PRICE TAG“ – Mächtige Leere

Sweet Phoebe Theatre (ACUD Theater), Caroline Creutzburg (Centre Français de Berlin), tutti d*amore (Mensch Meier), Miriam Schmidtke


„DONʼT LET ME BE MISUNDERSTOOD“ – Konstruktive Realitätserweiterung

Oliver Zahn (HAU Hebbel am Ufer), Hans Unstern (HAU Hebbel am Ufer), Johannes Müller / Philine Rinnert (Sophiensæle), Theater unterm Dach (Theater unterm Dach), Menade (Berliner Ringtheater), Dirk Cieslak, Gerko Egert, Stefan Hölscher & Netta Weiser (Vierte Welt), Bnaya Halperin-Kaddari (Vierte Welt), Julia Förster & Christian Wehmeier (Polymedialer Ponyhof), Bridge Markland (BrotfabrikBühne), ELEKTRO KAGURA (Theaterhaus Berlin Mitte), Thermoboy FK (Theaterdiscounter), Do-Theatre (ACUD Theater), Catia Gatelli (thauma) & Karina Villavicencio (BcmA)


„VIRTUAL INSANITY“ – Datenbasierte Zukunft

Sabrina Strehl (Holzmarkt / Öffentlicher Raum), Anke Schiemann (Holzmarkt / Öffentlicher Raum), BORGTHEATER - cyborg performing theater (Kühlhaus Berlin


Weitere Beiträge im Programm:

____gemelos2000 & guests (Schwartzsche Villa), Raphael Hillebrand (Ballhaus Naunynstraße)