Virtueller Rundgang


From Venue To Venue #1 – Ein Gespräch über fünf freie Spielstätten in Berlin und wie sie arbeiten

von Paula Kalisch

Bei der "Venue to Venue" Tour des PAF geht es eigentlich darum, verschiedene Spielorte der freien Szene zu besuchen. Da das Format dieses Jahr nicht wie gewohnt durchgeführt werden konnte, stellten sich in der diesjährigen ersten Ausgabe das Theater o.N., das Theater im Delphi, das Tatwerk | performative Forschung, das Berliner Ringtheater und das Ballhaus Ost online in einer Videokonferenz vor.

Die Vertreter*innen der fünf Spielstätten wählten alle verschiedene Formen der Präsentation: Vera Strobel vom Theater o.N. redete aus ihrem Homeoffice über das Theater und zeigte einen Trailer bei YouTube via Bildschirmfreigabe. Nikolaus Schneider vom Theater im Delphi lief mit seinem Handy durchs Haus, zeigte den Raum, die Bar und die Zuschauer*innenränge. Aurora vom Tatwerk | performative Forschung saß während des Gesprächs im Performance-Raum ihrer Institution. Anne Brammen aus dem Ballhaus Ost zeigte Bilder der Spielstätte über ihren Bildschirm und Lars Werner spielte einen Image-Film des Kollektivs Berliner Ringtheater ab. Obwohl man durch diese virtuellen Touren keinen wirklichen Eindruck der Räume bekommt, macht die Vorstellung Lust darauf, wieder in die Theater zu gehen und auch neue Räume und Orte zu entdecken. Die Vielseitigkeit der Räume spielt übrigens bei allen eine große Rolle: Produzierende können individuell an ihre Bedürfnisse und Projekte anpassen.

In der anschließenden Diskussionsrunde ging es vor allem um die Zusammenarbeit der Spielstätten mit den Künstler*innen aus Berlin, Deutschland und dem Ausland. Aus dieser Runde arbeitet einzig das Berliner Ringtheater mit einem Open Call Verfahren: Künstler*innen reichen ihre Konzepte beim Haus ein, das dann auswählt, wer von ihnen produziert oder eingeladen wird. Die anderen Spielstätten werden jeweils von den Künstler*innen angesprochen. Auch wurde darüber gesprochen, dass vieles in der Planung und Organisation der Projekte in der freien Szene abhängig von der Finanzierung und den Fördermitteln ist, die für jede Produktion einzeln beantragt werden müssen.

Das Netzwerkevent für Künstler*innen und Theaterschaffende, die sich über verschiedene Räume und Arbeitsweisen austauschten, war durchaus auch für Nicht-Insider anregend und gab einen guten Einblick in die freie Szene und die Bedingungen, unter denen sie arbeitet.